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Archive for September 2001

Holstein kratzte beim 20:20 am DGF-Nimbus

Die HSG Holstein Kiel/ Kronshagen blieb auch am zweiten Spieltag in der Handball-Regionalliga der Frauen ungeschlagen und kratzte beim 20:20 (9:10) sogar am Heimnimbus der Unbesiegbarkeit der DGF Flensburg. Seit 1999 hat der Aufsteiger in eigener Halle inzwischen schon nicht mehr verloren und rettete diese bemerkenswerte Bilanz allerdings erst 30 Sekunden vor dem Abpfiff.

Wichtiger als das Ergebnis dürfte für die Kieler dagegen die Erkenntnis sein, dass man auch ohne die aus privaten Gründen fehlende Regisseurin Lene Ege konkurrenzfähig ist.
Wie schon in der Vorwoche überzeugten die Holsteinerinnen auch im hohen Norden erneut spielerisch.
Katrin Gohlke knüpfte mit neun Treffern dort an, wo sie gegen Eidelstedt aufgehört hatte. Ann-Christin Thoma ging im Angriff ebenfalls sehr beherzt auf Torejagd, und die erst 16-jährige Annika Mordhorst zeigte bei ihrem Regionalliga-Debüt schon gute Ansätze.

Einziges Manko blieb die Chancenverwertung der offensivfreudigen Spielerinnen von Jan Strunk. „Wenn man so viele Fahrkarten wirft, fängt man irgendwann an, über diese Fehlversuche nachzudenken“, registrierte der Handballlehrer mit mehr als 30 verpatzten Angriffen eine schlechte Wurfquote.

Maßgeblichen Anteil an diesem Kieler Manko hatte die ehemalige Mönkebergerin Anja Pullwitt zwischen den DGF-Pfosten, die viele Bälle wie mit einem Magneten in den Schuhen magisch anzog.

HSG Holstein Kiel/ Kronshagen:
Jungjohann, Meyer – Gohlke (9/2), Gronau (1), Hansen (1), Köhn (3/3), Maukel (1), Metz, Mordhorst, Schulz, Thoma (5).

[Quelle: Kieler Nachrichten – 24.09.2001]

Leckere HSG-Delikatessen

Katrin Gohlke beim 32:17 gegen Eidelstedt 16-fache Torschützin für Holstein

Das Heimdebüt der HSG Holstein Kiel/Kronshagen in der Regionalliga der Frauen begeisterte mehr als 230 Zuschauer in der Halle am Suchsdorfer Weg.

Mit 32:17 (17:8) wurde der Titelanwärter Eidelstedter SV nach allen Regeln der Handball-Kunst verputzt. Der erste „Krabben Cocktail“ der Saison 2001/2002 war mehr als nur ein Appetithäppchen auf weitere sportliche Leckerbissen und dürfte ein Vorgeschmack auf die nächsten Delikatessen sein. Für das Dressing auf diesem Festmahl sorgten Regisseurin Lene Ege, die für ihren Spielwitz immer wieder Szenenapplaus erhielt sowie Linksaußen Katrin Gohlke, die 16 Tore zum Rausch der Sinne beisteuerte.

Stillstand gab es bei der taktisch und konditionell hervorragend vorbereiteten Truppe von HSG-Trainer Jan Strunk nur bei der Gedenkminute für die Opfer der abscheulichen Attentate in Amerika.

Ansonsten waren alle Akteurinnen 60 Minuten permanent in Bewegung, standen bereits fünf Minuten nach dem Halbzeitpfiff wieder voller Tatendrang auf dem Parkett und trieben die hoch gehandelten Eidelstedterinnen mit ihrer unorthodoxen Offensivdeckung und den attraktiven, temporeichen Angriffsvarianten schier zur Verzweiflung.

„Bei uns herrschte das blanke Chaos. Einige kommen wohl mit dem Druck der als Favorit auf uns lastet nicht klar“, staunte die ehemalige Schwartauer Zweitligaspielerin Dana Kretschmann, die zwar elf Treffer erzielte aber von ihren Mitspielerinnen kläglich im Stich gelassen wurde, über den wunderbaren Wirbel den die Holsteinerinnen veranstalteten.

Den raffinierten Anspielen der Norwegerin Lene Ege – vor den Augen ihres Mannes Steinar (Torwart beim THW Kiel) und der elf Monate alten Tochter Lotte auf der Tribüne – an den Kreis oder per Rückhand auf die Halbpositionen und präzisen Pässen zum schnellen Gegenstoß standen die Gäste völlig hilflos gegenüber. Nutznießer dieser vorzüglichen Vorarbeit war neben Ann-Christin Thoma oder Katrin Maukel und Sonja Hansen vor allem Katrin Gohlke. Ein Dutzend Mal schloss die 26-jährige Traumkombinationen fast nach Belieben erfolgreich ab, vier Tore versenkte sie zusätzlich vom Siebenmeterpunkt. „An so ein Spiel kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Das hat wirklich allen viel Spaß gemacht“, strahlte die kongeniale Partnerin von Lene Ege mit ihren Teamkolleginnen um die Wette.

„Wenn es läuft, passt eben alles und Eidelstedt ist ja nicht irgendein Gegner. So ein Ergebnis mit 32 Toren zum Einstand, da bekomme ich ehrlich gesagt fast schon ein bisschen Angst“, genoss auch Jan Strunk den in dieser Höhe sensationellen Triumph.

HSG Holstein Kiel/Kronshagen: Tor: Meyer, Jungjohann – Feld : Gohlke (16/4), Maukel (3), Hansen (3), Ziegler (l), Thoma (4), Köhn (1/1), Ege (2), Schulz, Dewald, Gronau (2).

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 17.09.2001]

Frauen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen starten gut vorbereitet

In der Handball-Regionalliga der Frauen fiebert die HSG Holstein Kiel/Kronshagen nach den sehr guten Testspielergebnissen nun dem Saison-Startschuss entgegen.

Das Ende der Trainer-Ära mit Tina Asmussen wird für Nachfolger Jan Strunk und seinem neuformierten Team, zum Auftakt am Sonnabend um 17 Uhr gegen einen der Top-Favoriten auf die Meisterschaft, den Eidelstedter SV, gleich mit einer sehr schweren Standortbestimmung besiegelt.

„Nimmt man die bisherigen Eindrücke zum Maßstab, müsste ich mir wohl keine sportlichen Sorgen machen. Jetzt gilt es, sich unter Wettkampfbedingungen zu beweisen“, hofft der 34-jährige Anwalt, der in der Handball-Szene als Verfechter einer offensiven Deckungsvariante gilt, dass zum doppelten Trikotsatz seiner Schützlinge in Stresssituationen auch ein gutes Nervenkostüm gehört.

Eine zentrale Rolle im Konzept von Jan Strunk spielt dabei die norwegische Nationalspielerin Lene Ege. Mit der Ehefrau des THW-Torwarts Steinar haben die Holsteinerinnen einen ganz dicken Fisch an Land gezogen. Die 25-jährige Rückraumspielerin, die vom Oberligisten TuS Holtenau zur HSG gewechselt ist, soll als Regisseurin die Fäden ziehen und in der Abwehr die Kommandos geben.

„Selbst wenn Lene mal ausfällt, verlieren wir nicht gleich. Die Verantwortung ist auf vielen Schultern verteilt. Die Abgänge einiger Leistungsträgerinnen wurden gut verkraftet. Dafür haben sich jetzt Spielerinnen aus dem zweiten Glied freigeschwommen“, wertet Jan Strunk den vierten Platz des Vorjahres nicht als belastende Hypothek sondern als motivierenden Anreiz.

Als Hecht im Karpfenteich könnten die „Kieler Krabben“ im oberen Tabellendrittel konkurrenzfähig sein.

Das Aufgebot:

Tor:
Sigrid Jungjohann, Christine Meyer (reaktiviert).

Feld:
Denise Dewald (SC Siemensstadt Berlin), Lene Ege (TuS Holtenau), Katrin Gohlke, Meike Gronau, Sonja Hansen, Diana Köhn, Katrin Maukel, Stefanie Metz (SV Friedrichsort), Annika Mordhorst (eigene A-Jugend mit Doppelspielberechtigung), Dajana Schulz, Ann-Christin Thoma, Franziska Ziegler.

Trainer:
Jan Strunk

Abgänge:
Tina Rudat (TuS Holtenau), Iris Mainusch (Lüneburg), Maren Starck (beruflich), Steffi Woelcke (unbekannt), Mareke Siedenburg (Studium in Flensburg), Inga Siedenburg (Laufbahnende).

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 11.09.2001]